Wertvolle Biotope

Die Gemeinde Riehen verfügt über eine Vielzahl an wertvollen Naturschutzgebieten und Biotopflächen. Solche Flächen sind zum Erhalt der Biodiversität unverzichtbar. Die Biodiversität ist die biologische Vielfalt von Flora und Fauna, sprich von Pflanzen und Tieren.

Die Flächen bieten Tieren und Pflanzen, darunter auch seltenen und gefährdeten Arten, einen geschützten Lebensraum. Zudem sind sie wichtige Trittsteine für die Verbreitung der Arten. Ein Grossteil der Gebiete ist aber auch öffentlich zugänglich und wird von der Bevölkerung zur Naherholung genutzt.
Auf dieser Seite können Sie ein paar der Naturschutzgebiete in Riehen näher kennenlernen. Dies sind das Reservat Autal, der Weiher Rotengraben, die Biotopfläche Auf Hutzlen sowie die Biotopfläche Weilstrasse. All diese Flächen werden von der Gemeinde Riehen seit vielen Jahren im Hinblick auf Naturschutzziele gepflegt und unterhalten.
Um die Gebiete besser kennenzulernen und vor allem um Tiere und Pflanzen in Ruhe zu beobachten, bietet sich ein Spaziergang im Grünen an. Bitte respektieren Sie dabei die Tier- und Pflanzenwelt und bleiben Sie auf den Wegen.

Einen Überblick über weitere ökologisch wertvolle Flächen bietet das Riehener Naturinventar und das Naturinventar des Kantons Basel-Stadt. In diesen Inventaren finden Sie einerseits kurze Beschreibungen der Gebiete, aber auch umfassende Artenlisten für verschiedenen Tier- und Pflanzengruppen.

Kontakt:

Leugger Arnold Salome
Fachverantwortliche Natur und Umwelt
Telefon: 061 646 82 94


Übersichtsplan wertvolle Biotope in Riehen

Biotopfläche Weilstrasse

Die Biotopfläche Weilstrasse entstand auf dem Areal einer ehemaligen Baumschule. Seit vielen Jahren wird die Fläche nun durch die Gemeinde Riehen im Hinblick auf Naturschutzaspekte gepflegt.

Die Biotopfläche Weilstrasse

  • bietet mit vielfältigen Strukturen wie Buschgruppen, Hochstamm-Obstbäumen, Ast- und Steinhaufen, und extensiven Wiesenflächen wertvollen Lebensraum für verschiedene Arten des extensiv bewirtschafteten Kulturlands
  • beherbergt seltene Tier- und Pflanzenarten wie die Zweifarbige Beissschrecke
  • ist ein wichtiges, störungsarmes Rückzugsgebiet in der Wieseebene, beispielsweise für den Feldhasen

Unter anderem kann man hier Folgendes beobachten:


Zweifarbige Beissschrecke (Bicolorana bicolor) © Thomas Stalling
Zweifarbige Beissschrecke (Bicolorana bicolor)
© Thomas Stalling

Erkennungsmerkmale:

  • hellgrüner Körper, brauner Streifen auf dem Rücken
  • Beinschienen und Knie grundlegend braun
  • dunkler Längsstreifen auf der Schenkelaussenseite hinten
  • m bis 17mm, w bis 18mm

Im Normalfall findet die Entwicklung der Zweifarbigen Beissschrecke in einem Jahr statt, je nach dem kann sie aber bis zwei Jahre dauern!


Milder Mauerpfeffer (Sedum sexangulare) © Marco Mascarin
Milder Mauerpfeffer (Sedum sexangulare)
© Marco Mascarin

Erkennungsmerkmale:

  • 5-15cm hoch
  • Blätter sechszeilig angeordnet und mit spornartigem Ansatz
  • Blüht vom Juli bis August
  • Typische Art für trockene, magere Standorte

Der Milde Mauerpfeffer ist überwintert als grüner Chamaephyt, d.h. die Erneuerungsknospen befinden sich in 1- 50 cm Höhe und geniessen damit in der Regel den Schutz einer Schneedecke.


Weiher Rotengraben

Der Weiher Rotengraben wurde 2000/2001 von der Gemeinde Riehen angelegt. Er ist vorwiegend als Ersatz-Laichgewässer für Erdkröten gedacht, damit die Tiere nicht mehr die gefährliche Wanderung über die Inzlingerstrasse zu den Weihern im Reservat Autal auf sich nehmen müssen.

Der Weiher Rotengraben

  • ist die einzig grössere Laichgelegenheit für Erdkröten und Grasfrosch im Gebiet Rotengraben und Maienbühl
  • ist deshalb insbesondere für die Erdkröte von lokaler Bedeutung.

Unter anderem kann man hier Folgendes beobachten:


Bergmolch (Ichthyosaura alpestris) © Andreas Meyer
Bergmolch (Ichthyosaura alpestris)
© Andreas Meyer

Erkennungsmerkmale:

  • orangeroter Bauch, der Rücken ist dunkel marmoriert
  • die häufigste und bunteste Molchart in der Schweiz
  • ca. 8-11cm gross
  • zur Paarungszeit hat das Männchen einen schwefelgelb-schwarzgebänderten Kamm und hellblaue, schwarzgefleckte Flanken

Der Bergmolch kann über mehrere Wochen 10-24 Eier täglich produzieren!


Erdkröte (Bufo bufo) © Andreas Meyer
Erdkröte (Bufo bufo)
© Andreas Meyer

Erkennungsmerkmale:

  • kupferrote Iris, waagrechte Pupille
  • bräunliche und warzige Haut
  • grosse Ohrdrüsenleiste
  • Männchen bis 8cm, Weibchen bis 13cm

Kröten sind nachtaktiv und vergraben sich am Tag.


Grasfrosch (Rana temporaria)  © Andreas Meyer
Grasfrosch (Rana temporaria)
© Andreas Meyer

Erkennungsmerkmale:

  • glatte, meist bräunliche Haut mit zwei Drüsenleisten auf dem Rücken
  • Hinterbeine sind gebändert
  • Bauchseite grau (m) oder rot gefleckt (w)
  • von der Nasenspitze bis zum Trommelfell ziert ein brauner Streifen den Kopf

Der Grasfrosch besitzt keine äusseren Schallblasen. Das paarungsbereite Männchen lockt das Weibchen deshalb mit einem dumpfen „Knarren“ an.


Biotopfläche Auf Hutzlen

Die Biotopfläche auf Hutzlen ist ein ehemaliger Kiesablageplatz, auf dem sich eine vielfältige Ruderalvegetation entwickeln konnte. Bereits seit den 1990er Jahren wird die Fläche im Hinblick auf Naturschutzaspekte durch die Gemeinde Riehen gepflegt. Der kiesige und sandige Boden begünstigt lichtbedürftige und konkurrenzschwache Pflanzen wie die Gelbe Reseda oder die Blauflügelige Ödlandschrecke.

Die Biotopfläche Auf Hutzlen

  • bietet mit vielfältigen Strukturen wie Buschgruppen, Ast- und Steinhaufen, Trockensteinmauer und kiesigen Flächen wertvollen Lebensraum für verschiedene Arten des extensiv bewirtschafteten Kulturlands
  • ist ein wichtiges Vernetzungselement zwischen dem alten Teich und dem Reservat Eisweiher
  • bieten der gefährdeten Ringelnatter und der Mauereidechse Überwinterungs- und Versteckmöglichkeiten.

Unter anderem kann man hier Folgendes beobachten:


Blauflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens) © Thomas Stalling
Blauflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens)
© Thomas Stalling

Erkennungsmerkmale:

  • meist hell- oder dunkelgrau gefärbt, selten schwarz oder weiss, manchmal braun
  • blaue Basis der Hinterflügel ist typisch
  • Flügel haben zwei bis drei helle und dunkle Querbinden, Spitze ist transparent mit dunklen Flecken
  • Die Männchen sind 15-21mm gross, die Weibchen 22-28mm

Durch Häutung passt die Larve der Blauflügeligen Ödlandschrecke ihre Farbe dem Untergrund an.


Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus) © Nicolas Martinez
Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus)
© Nicolas Martinez

Erkennungsmerkmale:

  • Bürzel und Schwanz sind rostrot
  • Männchen haben eine rostrote Brust und eine weisse Stirn
  • Weibchen sind matter hellbraun und haben kein grau
  • etwa 13-15cm lang, Spannweite von 21-24cm

Der Gartenrotschwanz ist ein Langstreckenzieher und gehört zur Gruppe der Drosselvögel.


Mauereidechse (Podarcis muralis) © Marco Mascarin
Mauereidechse (Podarcis muralis)
© Marco Mascarin

Erkennungsmerkmale:

  • Körper ist schlank und grazil, der Schwanz etwa doppelt so lang wie Kopf und abgeflachter Rumpf
  • abgeflachter, langer und spitzer Kopf
  • Grundfarbe grau oder braun
  • Weibchen besitzen ein dunkelbraunes Seitenband, bei Männchen ist dieses fleckenartig aufgelöst.

Mauereidechsen sind erst ab dem zweiten Lebensjahr reproduktionsfähig.


Reservat Autal

Die Weiheranlage wurde 1979 von der Gemeinde Riehen in enger Zusammenarbeit mit der Uni Basel angelegt und ist seither mehrmals erweitert worden. Seit der Erstellung wird das Reservat Autal von der Gemeinde Riehen gepflegt. Aufgrund seines Artenreichtums wurde das Reservat im Jahr 2001 in das Bundesinventar der Amphibienlaichgebiete von nationaler Bedeutung aufgenommen. Die Amphibien und auch ein Grossteil der in und an den Stehgewässern vorkommenden Pflanzenarten stammen ursprünglich aus dem Biotop Eisweiher und wurden hier nach dem Bau der Weiher eingesetzt.
Der grosse Weiher ist seit längerer Zeit undicht, weshalb der Wasserspiegel tief ist. Die Sanierung ist für den Herbst 2020 vorgesehen.

Das Reservat Autal

  • beherbergt eine der grössten Erdkrötenpopulationen in Riehen
  • ist Lebensraum für seltene und geschützte Arten wie Wasserfrosch, Kleiner Teichforsch, Kamm- und Fadenmolch
  • ist regional eines der wertvollsten Schutzgebiete mit einer grossen Artenvielfalt

Folgende Tierarten können hier unter anderem beobachtet werden:


Erdkröte (Bufo bufo) © Andreas Meyer
Erdkröte (Bufo bufo)
© Andreas Meyer

Erkennungsmerkmale:

  • kupferrote Iris, waagrechte Pupille
  • bräunliche und warzige Haut
  • grosse Ohrdrüsenleiste
  • m bis 8 cm, w bis 13cm

Kröten sind nachtaktiv und vergraben sich am Tag.


Blaugrüne Mosaikjungfer (Aeshna cyanea) © Marco Mascarin
Blaugrüne Mosaikjungfer (Aeshna cyanea)
© Marco Mascarin

Erkennungsmerkmale:

  • Hinterleib bei Männchen schwarz mit grünen Flecken, bei Weibchen braun
  • Hinterste Segmente blau
  • ca. 6-8cm gross
  • Flügel sind auch in Ruhestellung offen

Libellen können bis zu 50 km/h schnell fliegen. Die vier unabhängig bewegbaren Flügel ermöglichen es dem Tier, in der Luft stehen zu bleiben und rückwärts zu fliegen.


Ringelnatter (Natrix natrix) © Marco Mascarin
Ringelnatter (Natrix natrix)
© Marco Mascarin

Erkennungsmerkmale:

  • hellgrau bis schwarz, häufig dunkelgrau oder braun
  • seitliche kleine schwarze Flecken und senkrechte Streifen/Barren
  • m ca. 1m lang, w bis 1.5m lang

Unsere einheimischen Nattern sind alle harmlos und besitzen keine Giftzähne!



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