14. Dez 2012
Das Projekt „Mit ausreichenden Deutschkenntnissen in den Kindergarten“, welches die Gemeinden Bettingen und Riehen in enger Zusammenarbeit mit dem Kanton seit 2010 umsetzen, zielt darauf ab, Sprachdefizite in der deutschen Sprache schon vor dem Kindergarten anzugehen. Kanton und Gemeinden wollen mit dieser Massnahme die Bildungschancen der Kinder aus fremdsprachigen Familien stärken. Kinder sollen bei Bedarf die Möglichkeit erhalten, eine Spielgruppe, ein Tagesheim oder eine Tagesfamilie zu besuchen und werden dort auf spielerische Art und Weise sprachlich gefördert. Zwei Spielgruppen und zwei Tagesheime bieten zurzeit die vom Kanton geforderten Leistungen in Riehen an. Mit weiteren Vorschuleinrichtungen führt die Gemeinde Verhandlungen.
Die Auswahl der Kinder stützt sich auf einen Elternfragebogen, den die Psychologische Fakultät der Universität Basel in zehn Sprachen entwickelt hat. Die darin formulierten Fragen zum täglichen Umgang mit der Sprache lassen auf die Deutschkenntnisse der Kinder schliessen. Erste Auswertungen und Erfahrungen zeigen im ganzen Kanton auf, dass fremdsprachige Eltern den Sprachstand ihrer Kinder mit Hilfe des Fragebogens sehr genau einschätzen können. Wer Hilfe beim Ausfüllen des Fragebogens in Anspruch nehmen will, kann diese anlässlich eines Informationsanlasses erhalten. An diesem Anlass, welcher jedes Jahr im März stattfindet, wird das Projekt den Eltern unter Einbezug der entsprechenden Überset-zerinnen (8-sprachig) vorgestellt. Im Anschluss an die Veranstaltung wird den Eltern jeweils Hilfestellung beim Ausfüllen des Fragebogens in ihrer Muttersprache angeboten. Nach dem Informationsteil präsentieren verschiedene Institutionen im Frühbereich ihre Angebote und bieten den Eltern bei Bedarf Kurzberatungen an. Diese Veranstaltungen werden auch in Riehen seit 2011 erfolgreich durchgeführt. Der nächste Riehener Anlass findet am 16. März 2013, 9.30-11.30 Uhr, im Gemeindehaus Riehen statt.
Die Auswertungen der freiwilligen Befragungen haben aufgezeigt, dass in Riehen und Bettingen im Jahr 2012 5 Kinder mit ungenügenden Deutschkenntnissen noch nicht für den Besuch einer Vorschuleinrichtung angemeldet waren. 2011 waren es 7 Kinder. Diesen Eltern wurde bis anhin der Besuch einer Spielgruppe oder eines Tagesheims mit integrierter Deutschförderung empfohlen. Mit der Einführung des selektiven Obligatoriums werden Eltern verpflichtet, ihr Kind ein Jahr in der deutschen Sprache fördern zu lassen, um es für den Kindergarten fit zu machen. Aufgrund der Resultate aus den vergangenen Umfragen wird erwartet, dass im Schuljahr 2013/2014 in Riehen und Bettingen ca. 10 Kinder zur Förderung in Deutsch vor der Einschulung verpflichtet werden.
Die Universität Basel und die Fachhochschule Nordwestschweiz begleiten das Sprachförderprojekt wissenschaftlich.
Der Regierungsrat hat zudem beschlossen, dass die im Jahr 2010 eingeführte Vergünstigung der Spielgruppenbeiträge für Familien mit geringem Einkommen von einem Jahr auf zwei Jahre ausgedehnt wird. In Riehen und Bettingen werden jährlich etwa 24 Familien diese Vergünstigung in Anspruch nehmen.
Weitere Auskünfte erteilen:
Maria Iselin-Löffler, Gemeinderätin Kultur, Bildung und Familie Riehen, Tel. 061 641 59 67
maria.iselin@bluewin.ch
Martina Neumann, Abteilungsleiterin Bildung und Familie, Tel. 061 646 82 47
martina.neumann@riehen.ch
Belinda Cousin, Gemeinderätin Bildung, Kultur und Soziales Bettingen, Tel. 061 681 34 05
cousin@whiteman.ch
Ruth Stöckli, Leiterin Familie und Integration Tel. 061 646 82 51
ruth.stoeckli@riehen.ch