Baustellenerschliessung "Classic Riehen" an der Bosenhalde: Gemeinderat plant Aussprache mit dem Quartier

20. Jul 2011

Das Bauvorhaben „Classic Riehen“ am Steingrubenweg bzw. Bosenhaldenweg polarisiert: Die Bauträgerschaft will so bald als möglich die geplanten neun Mehrfamilienhäuser mit rund 60 Wohnungen bauen. Anwohner und Schulverantwortliche wehren sich mit Einsprachen und politischen Vorstössen für möglichst geringe Immissionen während der Bauzeit und sorgen sich um die Schulwegsicherheit der Kinder. Dazwischen stehen die Behörden von Kanton und Gemeinde, die für das Einhalten der gesetzlichen Rahmenbedingungen verantwortlich sind und sich um eine geeignete Führung des Baustellenverkehrs bemühen.

Nächster Schritt: Rechtliche Überprüfung durch die Baurekurskommission

Schon frühzeitig hatte die Gemeindeverwaltung zusammen mit der Bauherrschaft ein Konzept für die Baustelleninstallation und den Baustellenverkehr ausgearbeitet und darin soweit möglich auch Anliegen der Anwohner und der Schule berücksichtigt. Die Wirksamkeit der vorgeschlagenen Massnahmen wird indessen unterschiedlich eingeschätzt. Die Verwaltung erachtet sie als adäquat, vielen Anwohnern reichen die geplanten Massnahmen nicht. Mit Entscheid vom 17. Juni 2011 hat das Bauinspektorat nun sämtliche, rund 60 Einsprachen abgewiesen. Gegen den Bauentscheid haben einige wenige Einsprecher bei der nächsten Instanz, der Baurekurskommission, Rekurs eingelegt. Ein Entscheid kann frühestens gegen Ende dieses Jahres erwartet werden.

Gemeinderat bietet vermittelndes Gespräch an

Der Gemeinderat hat in seiner letzten Sitzung eine erneute Lagebeurteilung vorgenommen. Er ist sich bewusst, dass der Bauentscheid wohl viele der Einsprechenden nicht befriedigen konnte, auch wenn sie jetzt von einem Weiterzug an die Rekurskommission abgesehen haben. Er hat deshalb beschlossen, nach Vorliegen des schriftlich begründeten Entscheids der Baurekurskommission seitens der Gemeinde eine Aussprache zum Thema Baustellenverkehr und Bauinstallation zu organisieren. Eingeladen werden Anwohner, Schulgremien, Quartierverein, Bauträgerschaft, Planer. In der Aussprache wollen Gemeinderat und Gemeindeverwaltung nach Möglichkeiten suchen, aufgrund der Anliegen und Sorgen das Baustellenkonzept durch ergänzende Massnahmen noch weiter zu optimieren. Ohne Zweifel wird das Quartier durch das bevorstehende Bauprojekt wesentlich tangiert. Der Gemeinderat hofft, dass die Ergebnisse des angebotenen Gesprächs dazu verhelfen, die Bauphase möglichst gut bewältigen zu können.

Komplexes Bauvorhaben

Das Bauvorhaben „Classic Riehen“ der Avadis Anlagestiftung an der Bosenhalde hat bereits eine längere Vorgeschichte: Im August 2006 löste die öffentliche Planauflage rund 30 Einsprachen aus der Nachbarschaft aus. Im September 2007 hiess das Riehener Stimmvolk in einer Referendumsabstimmung den vom Einwohnerrat beschlossenen Bebauungsplan für das in der Bauzone liegende, 1,5 Hektaren grosse Areal mit knappem Mehr gut. Am 23. Januar 2009 bestätigte das Verwaltungsgericht Basel-Stadt die Rechtmässigkeit des Bebauungsplans und wies die Rekurse von Anwohnern vollumfänglich ab. Im Rahmen des nachfolgenden Baubewilligungsverfahrens wurde zudem von der Gemeinde gefordert, dass die Bauherrschaft ein detailliertes Konzept für den Baustellenverkehr mit der Zahl der Zu- und Wegfahrten pro Tag, Fahrrouten und Anwohnerinformation vorlegt. Dieses Baustellenkonzept bildet Teil des nun ergangenen Bauentscheids des Bauinspektorats.

Die Überbauung wird in Etappen realisiert: Zuerst werden die obersten Häuser erstellt, anschliessend jene auf der Seite des Bosenhaldenwegs und am Schluss diejenigen unten gegen den Steingrubenweg. Wenn die Wohnungen der obersten Gebäude bereits bezogen sind, wird voraussichtlich unten immer noch gebaut. Die gesamte Bauzeit erstreckt sich auf rund drei Jahre.

Riehen, 20. Juli 2011

Auskünfte erteilt:
Richard Grass, Abteilungsleiter Tiefbau und Verkehr, Tel. 061 646 82 82

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