21. Mai 2013
Der Gemeinderat verfolgt das Ziel, die Attraktivität des Dorfzentrums zu erhöhen und damit auch einen deutlichen Mehrwert für das Gewerbe zu schaffen. Das nun vorliegende Projekt ist ein überzeugender Gestaltungsvorschlag, der – basierend auf dem bestehenden Verkehrsregime – die Aufenthaltsqualität im Dorfzentrum wesentlich erhöhen wird. Die Anzahl Parkplätze in der verkehrsberuhigten Schmiedgasse bleibt gleich wie heute. Die vorgesehene Treppenskulptur, Beläge, Ausstattung und Bepflanzung ergeben eine wohltuende Atmosphäre und eine für Riehen eigene, von anderen Zentren unterscheidbare Identität. Dank der Gestaltungselemente wird zudem das Beyeler-Museum besser an das Dorfzentrum angebunden. Für die Realisierung des Projekts wird ein Investitionskredit in der Höhe von CHF 3'328'750 beantragt. Der Gemeinderat ist überzeugt, dass eine ästhetisch ansprechende Umgestaltung die vom Detailhandel erwünschte Verbesserung der Aufenthaltsqualität im Dorfzentrum mit sich bringen wird.
Die entschleunigte Mitte
Das Umgestaltungsprojekt des Planungsbüros Stauffenegger + Stutz / Rudolf Keller & Partner sieht eine sanfte und sehr schön eingebettete Umgestaltung im bestehenden Raum vor. Das Konzept baut auf der bestehenden Qualität auf, das Webergässchen wird ohne wesentliche Änderungen ins Gesamtkonzept integriert. So entsteht ein zusammenhängender Fussgängerbereich in Nord-Südachse mit Priorität für den Langsamverkehr. Der bestehende rötliche Natursteinbelag aus dem Webergässchen wird über die Schmiedgasse und die Rössligasse gezogen, und verbindet den bestehenden Fussgängerbereich mit dem Gemeindehausvorplatz. Es entsteht eine Mischfläche, auf welcher die Fussgänger gegenüber den anderen Verkehrsteilnehmern Vortritt haben.
Das Herzstück der Umgestaltung bildet die skulpturale Einfassung der bestehenden Linden auf dem Gemeindehausvorplatz. Diese Skulptur gibt dem Ort eine Mitte und eine neue Identität und bildet einen Treffpunkt zum Verweilen mitten im Geschehen des täglichen Dorflebens. Im Zentrum der Ellipse unter den Baumkronen liegt eine reflektierende Wasserfläche. Das ovale Wasserspiel hat eine sehr geringe Wassertiefe und wird dadurch begehbar. Die Bäume spiegeln sich im Wasser und die Wasserfläche lädt zum Entdecken und Spielen ein.
Neue Baumtröge im Webergässchen
Die Bäume im Projektperimeter werden analog zur grossen Skulptur mit ovalen beleuchteten Baumscheiben umgeben, welche ebenfalls als Sitzgelegenheiten dienen. Auf den Baumscheiben sind Zitate der weltbekannten Künstler, deren Werke in der Fondation Beyeler ausgestellt werden, eingraviert. Dieser „Walk of Art“ leitet die Passanten vom Bahnhof durch das Dorfzentrum bis zur Fondation Beyeler, ohne zusätzliche räumliche Elemente zu benötigen.
Verbreiterung der Trottoirs in der Schmiedgasse
Die Fahrbahn in der Schmiedgasse wird neu gestaltet, und die Trottoirs werden zu Gunsten der Einkaufsqualität und Fussgängerfreundlichkeit verbreitert. Zwischen Strasse und Trottoir werden zukünftig keine Niveauunterschiede mehr bestehen. Die Eingänge zu den Gebäuden werden mit einem gepflasterten Vorplatz markiert und laden so zum Betreten der Geschäfte ein („roter Teppich“). Die Zahl der Auto- und Veloparkplätze im Projektperimeter bleibt gleich. Der Zebrastreifen Schmiedgasse/Baselstrasse und die Ampeln bleiben bestehen.
Verlängerung des Fussgängerbereichs über die Rössligasse in den Singeisenhof
In der Rössligasse wird wie in der Schmiedgasse in einem beschränkten Bereich der bestehende Natursteinbelag aus dem Webergässchen über die angrenzenden Strassen weitergeführt. Die Fussgängerzone wird verlängert und mit dem Singeisenhof verbunden.
Verkehrsregime und Parkplätze
In der Schmiedgasse und der Wettsteinstrasse wird eine Begegnungszone eingeführt. Dies ermöglicht eine konsequente Führung des Fussverkehrs in der Achse Im Singeisenhof – Webergässchen – Wettsteinstrasse – Wettsteinallee – Sieglinweg. Alle derzeitigen Verkehrsbeziehungen und Parkplätz bleiben bestehen. Die Autoparkplätze werden im verbreiterten Trottoirbereich integriert. Die über die Schmiedgasse verkehrende Buslinie 32 hat eine hohe Bedeutung für die Verknüpfung des Dorfzentrums mit der S-Bahn und dem Tram, und wird deshalb auch künftig über die Schmiedgasse geführt.
Projektierungskredit für eine Tiefgarage
Gleichzeitig zu dieser Vorlage wird dem Einwohnerrat ein Projektierungskredit für eine unterirdische Tiefgarage vorgelegt. Die beiden Vorlagen zur Stärkung des Riehener Dorfzentrums nehmen aufeinander Bezug und sind entsprechend aufeinander abgestimmt, aber in der Realisierung nicht voneinander abhängig. Die Umgestaltung sieht vor, dass die Schmiedgasse – falls eine unterirdische Einstellhalle im Dorfzentrum realisiert wird – mit wenig Aufwand in einen Fussgängerbereich umfunktioniert werden kann, in welcher Bus- und Radverkehr weiterhin bestehen bleiben.
Weitere Auskünfte erteilen:
Daniel Albietz, Gemeinderat, Tel. 061 606 30 00
Ivo Berweger, Leiter Abteilung Bau, Mobilität und Umwelt, Tel. 061 646 82 86
Sebastian Olloz, Ortsplaner, Tel. 061 646 82 59