Der Klimawandel stellt
auch auf die Landwirtschaft vor grosse Herausforderungen. Darunter fallen
insbesondere lange Trockenperioden, Hitze und Starkniederschläge. Mit dem
Projekt «Slow Water» sollen landwirtschaftlich genutzte Flächen das Wasser
vermehrt speichern können und langsamer abfliessen lassen. Dadurch wird Erosion
verhindert, die Erträge bleiben erhalten.
Slow Water — Ebenrain-Zentrum für Landwirtschaft, Natur und Ernährung
Die Gesamtprojektleitung liegt beim Ebenrain Zentrum für
Landwirtschaft, Natur und Ernährung. Im Projekt «Slow Water» werden in drei Pilotregionen
Oberbaselbiet, Moostal Riehen sowie Luzern-West betriebsindividuelle,
einzugsgebietsbezogene Retentionsstrategien in Zusammenarbeit mit den Gemeinden
und ihren Landwirtinnen und Landwirten entwickelt und auf deren Wirkung
überprüft.
Massnahmen für kleinere Gewitterregen
Das Projekt im Moostal umfasst verschiedene Massnahmen wie Untersaaten, Hecken,
Versickerungsmulden, Saum und Buntbrachen. Diese helfen, dass Regenwasser
besser verdunstet und versickert sowie der Oberflächenabfluss bei Starkregen
verringert wird. So bleibt die Bodenstruktur erhalten, Verstopfungen in
Gerinnen und Rückhaltebecken werden vermieden. «Slow Water» trägt somit zum
Hochwasserschutz bei. Es ersetzt jedoch keine Rückhaltebecken für
Jahrhunderthochwasser, das ist hydrologisch nicht möglich. Die «Slow Water
Massnahmen» sind aber ein wichtiger Baustein, um auch bei kleineren
Gewitterregen eine Wirkung zu erzielen.
Stand der Planung
Einzelne landwirtschaftliche Bewirtschaftungsmassnahmen wie
Buntbrachen, Säume auf Ackerland, Unter- und Einsaaten sind von den Landwirten
bereits umgesetzt worden. Neben den landwirtschaftlichen
Bewirtschaftungsmassnahmen plant der Gemeinderat auch hydrotechnische
Massnahmen, wie zum Beispiel Versickerungsmulden oder -gräben, umzusetzen.
Diese erfordern eine umfassendere Planung sowie einen Baubewilligungsprozess.