20. Nov 2014
In den vergangenen fünfzig Jahren hat sich das Alter in der westlichen Welt verändert wie nie zuvor. Die Chance, nach der Pensionierung noch viele Jahre ein aktives und selbstbestimmtes Leben zu führen, ist massiv gestiegen. Gestiegen ist auch der Anteil der über 60-jährigen an der Gesamtbevölkerung. In Riehen ist er bereits jetzt ausserordentlich hoch. Rund ein Drittel der Bevölkerung ist über sechzig Jahre alt, in Basel sind es 25 Prozent, in der Schweiz 23 Prozent. Diese Werte werden sich gemäss Prognosen in den kommenden 20 Jahren angleichen. In Riehen wird somit eine Entwicklung vorweggenommen, wie sie andernorts noch bevorsteht. Um den Bedürfnissen älterer Menschen in Zukunft verstärkt Rechnung zu tragen, wurde in Politik und Verwaltung ein Seniorenkonzept ausgearbeitet, das seit Beginn dieses Jahres schrittweise umgesetzt wird.
Das Riehener Jahrbuch nahm dies zum Anlass, der langen Lebensphase ab 60 Jahren einen Schwerpunkt zu widmen. Die Autorinnen und Autoren beleuchten verschiedene Aspekte des Älterwerdens und bringen dabei auch eigene Erfahrungen ein. Was bedeutet es, über die Pensionierung hinaus zu arbeiten? Was sind die wirtschaftlichen Folgen des demografischen Wandels und wie können Handel, Gewerbe und Architektur die Bedürfnisse einer älter werdenden Kundschaft berücksichtigen? Der Beitrag älterer Menschen innerhalb der Gesellschaft wird anhand der Freiwilligenarbeit aufgezeigt, Enkelkinder erzählen über die Beziehung zu ihren Grosseltern. Neben der Vitalität und Energie, mit der aktive und rüstige Senioren ihr Leben gestalten, kommt aber auch die Fragilität des hohen Alters zur Sprache. Mit sensiblem Blick wird der Alltag in einem Pflegeheim geschildert, und es wird deutlich, dass körperliche Zuneigung und Liebe bis zum letzten Atemzug wichtig bleiben.
Im zweiten Teil des Buches wird von Ereignissen berichtet, die das vergangene Jahr in Riehen auf politischer und wirtschaftlicher Ebene geprägt haben: Vom neu eröffneten Naturbad und von der fertig gestellten Zollfreistrasse, von der geplanten Neugestaltung des Dorfzentrums und vom Gemeinde- und Einwohnerrat in neuer Zusammensetzung. Ein Beitrag mit architektonischem Schwerpunkt schildert die Entstehung der Kornfeldkirche, die seit fünfzig Jahren ein rege genutztes Gemeindezentrum bildet. Schliesslich werden Personen gewürdigt, die das Leben in der Gemeinde auf unterschiedliche Weise bereichern und bereichert haben: Der pensionierte Rebbaumeister Jakob Kurz und sein Nachfolger Thomas Jost, die Kulturpreisträgerin Sabine Hertig, die Sportpreisträger Simone Werner und Silvan Wicki und die Chronistin, Forscherin und Vermittlerin der Lokalgeschichte Lukrezia Seiler, die im Dezember vergangenen Jahres verstorben ist.
Die Chronik am Schluss des Buchs bietet einen Überblick über die wichtigsten Ereignisse und Beschlüsse in Politik, Kultur, Sport und Religion.
Das Buch ist ab dem 22. November im Buchhandel erhältlich.
Jahrbuch z’Rieche 2014, hg. von der Stiftung z’Rieche, Reinhardt Verlag, Basel, ISBN 978-3-7245-2031-3, 192 Seiten, durchgehend vierfarbig bebildert, Fr. 38.00/Euro 30.00.
Gerne schicken wir Ihnen ein Rezensionsexemplar zu. Über eine Kopie Ihrer Besprechung freuen wir uns.
Medienauskünfte und Bestellungen von Rezensionsexemplaren: Sibylle Meyrat, Redaktorin Riehener Jahrbuch, E-Mail: simey@gmx.ch, Tel. 076 445 35 34.
Weitere Informationen zum Riehener Jahrbuch auf der Website: www.zrieche.ch