10. Dez 2015
Der Preisträger des ersten Kunst-Preises heisst Matthias Liechti, visueller Künstler, 1988 in Bern geboren, dort und in Basel lebend. Der Preis in der Höhe von CHF 6000 wird vom Architekturbüro Burckhardt+Partner gestiftet. Er versteht sich als Förderpreis und wird an eine Künstlerin, an einen Künstler der Regionale verliehen.
Gemeinderätin Christine Kaufmann betonte anlässlich der Preisverleihung am 10. Dezember 2015, dass diese Auszeichnung eine Anerkennung für das vitale Kunstschaffen der Region ist und die Bedeutung des Kunst Raum Riehen als eine wichtige Plattform des künstlerischen Geschehens unterstreiche.
Die Jury mit Jan Kiefer, Künstler, Claudia Pantellini, Leiterin Fachbereich Kultur, Riehen, Kiki Seiler-Michalitsi, Kuratorin, Samuel Schultze, CEO von Burckhardt+Partner sowie Claudio Vogt, Kunsthistoriker, Leiter Presse und Rahmenprogramme, Kunsthalle Basel, wählte einstimmig den Berner Matthias Liechti zum Sieger des Kunst-Preises.
Matthias Liechtis Werke
Kiki Seiler-Michalitsi, die auch als Initiantin des Kunst-Preises zeichnet, hob in ihrer Laudatio die ausserordentliche Stringenz von Liechtis noch jungem Schaffen hervor. In der Wahl der ästhetischen Mittel präzise, gepaart mit einer handwerklichen Fertigkeit in der Ausführung, sind die Werke beseelt von einer feinen Ironie.
Die gezeichneten Arbeiten befassen sich mit der Diskrepanz zwischen der theoretischen Erfahrung eines Objekts und seiner Wahrnehmung. „Big Circles“ (2014) etwa zeigt zwei scheinbar identisch aussehende Zeichnungen mit jeweils sechs gleich grossen Kreisen – so vermutet man zumindest. Da die Zeichnungen an zwei sich schräg gegenüberliegenden Wänden im Raum präsentiert sind, müsste der Betrachter einige Schritte gehen um sie zu betrachten. Will er sie miteinander vergleichen, muss er sich an die bereits vorher gesehene Zeichnung erinnern. Da sich aber die Grössenunterschiede der Kreise im Zehntelmillimeter-Bereich bewegen, lässt sich dies einfacher theoretisch als mit blossem Auge überprüfen. Matthias Liechti hinterfragt die Vorstellung einer allgemeinen „Richtigkeit“: die Anordnung wird sofort als eine von Spielwürfeln bekannte wahrgenommen, erweist sich aber bei genauer Überprüfung nicht als diese.
Die Ausstellung der Regionale mit Liechtis Werken kann noch bis zum 3. Januar 2015 im Kunst Raum Riehen besichtigt werden.
Weitere Auskünfte erteilt:
Claudia Pantellini, Leiterin Fachbereich Kultur, Tel. 061 826 77 10 oder 079 877 67 26